09.03.2025
Diese Woche war ich nur einmal beim Pferd. Am Freitag ging meine Tochter vor, zu deren Aufführung ich eingeladen war. Zum Glück wurde Lukas trotzdem bewegt, halt von jemand anderem.
Aber heute, am Sonntag, war ich da. Es ist wirklich wunderschönes Wetter gerade: sonnig und recht warm mit 15° C. Fast zu warm für Lukas, der zwar kräftig im Fellwechsel ist, aber immer noch einen recht dicken Pelz hat.
Am Mittwoch hatte er die zweite Impfung gegen Pilzbefall bekommen und ich würde behaupten, dass die Beine heute schon viel besser waren. Ich konnte nur noch wenige Haar-Haut-Büschel herausbürsten. Es scheint ihn auch nicht mehr so stark zu jucken.
Als ich zum Reitplatz gehen wollte – endlich kann man diesen auch wieder begehen, ohne im Matsch zu versinken – kamen zwei Männer und ein kleines Mädchen auf den Hof gefahren. Die Männer wollten Mist abholen, das Mädchen kam wegen der Pferde mit. Sie wollte mitgehen zum Reitplatz. Als ich sie gefragt habe, ob sie schon mal geritten ist, verneinte sie. Ich konnte aber eine Sehnsucht spüren, die ich selbst nur zu gut von mir kannte. Also habe ich ihr angeboten, sich auf Lukas draufzusetzen. So ähnlich, wie ich es schon öfter mit meinen Töchtern gemacht habe.
Sie war wahnsinnig glücklich, nachdem ich sie mit Helm und Lukas mit einem Reitpad und dem Longiergurt zum Festhalten ausgestattet habe und sie auf dem Pferd saß.
Die erste Einheit auf dem Reitplatz war wie immer zum Aufwärmen: Führen im Schritt. Ich habe dabei versucht (und auch schon die ganze Zeit vorher, seitdem ich Lukas geholt habe), darauf zu achten, dass er als erstes antritt. Das klappte sogar ganz gut. Klar, am Anfang blieb er noch bei jeder Ablenkung stehen, aber er ließ sich auch wieder gut zum Weitergehen bewegen.
Dann kam die erste Clickereinheit, er zeigte mit Freuden, wie er seine vier Beine auf Anfrage in die Luft halten kann. In der nächsten Einheit habe ich langsamen und schnellen Schritt variiert und wir sind auch ein paar Schritte getrabt. Immer nur ein paar Schritte, damit das Kind dem Pferd nicht zu sehr wehtut, wenn sie ihm in den Rücken fällt.
Lukas zeigte, dass er Energie hat, deshalb habe ich das Kind gebeten, wieder runterzusteigen, dann gab es die übliche 5-Minuten-Pause für Lukas und dann habe ich ihn aufgefordert, in Freiarbeit zu laufen. Ich wollte einfach mal testen, wie viel überschüssige Energie in ihm steckt. Überraschung: keine. Er ist zwar auf Aufforderung getrabt, aber nicht angaloppiert und hat auch nicht gebockt, wie er es sonst mit überschüssiger Energie gern tut. Also habe ich ihn nach den ersten fünf Minuten Freiarbeit wieder an den Führstrick genommen. Da hat er sich sehr motiviert gezeigt. Er konnte langsam und schnell im Schritt gehen, ebenso im Trab und er ist auf beiden Seiten an der Hand auch angaloppiert. Ein kleines Wunder, denn Galopp an der Hand zeigt er nur selten.
Dann gab es noch eine Clickereinheit: seitwärts auf mich zu, Vorhand- und Hinterhandwendung. Hat alles super geklappt. Und zum Schluss durfte die Kleine nochmal reiten, während ich mit Lukas Gehen in Stellung geübt habe. Wir haben auch ein bisschen Konter-Schulterherein geübt, aber da ist definitiv noch Luft nach oben.
Am Ende hatte er gut geschwitzt und zeigte deutlich, dass er sich nicht mehr konzentrieren kann, also habe ich aufgehört. Hat er gut gemacht heute. Ich war zufrieden.
Ich überlege übrigens, einen Artikel extra zum Thema Trainingstagebuch zu schreiben. Wäre sowas für euch interessant?