18.05.2025
Auch dieses Wochenende habe ich mit der positiven Verstärkung weiter gearbeitet, inzwischen auch ausschließlich. Ich lerne auch immer besser, Lukas zu lesen. Oder er zeigt mir seine Emotionen deutlicher. Wahrscheinlich ist es ein Mix aus beidem.
Die Übungen klappen inzwischen schon richtig gut, also die Nullposition mit Kopf unten, das Handrückentarget und vor allem das Objekttarget. Heute haben wir sogar schon einen Schritt Rückwärts geschafft.
Was mir dieses Wochenende auch positiv aufgefallen ist: der Reiz zum Gras wird spürbar weniger. Er nutzt noch immer gerne die Gelegenheiten, aber der Fokus geht immer mehr zu mir und dem, was wir tun. Ich habe das Gefühl, er mag unsere Übungen. Heute habe ich auf dem Weg, auf dem Platz und auf dem Roundpen gearbeitet, alles ein bisschen abwechselnd. Dabei konnte man deutlich merken, wie sehr ihn die rechte Seite des Reitplatzes stresst und auch der Weg draußen, auch wenn dort natürlich das Gras lockt. Ich hatte fast das Gefühl, dass es auf dem Weg etwas besser geklappt hat als auf dem Reitplatz. Zwischendurch hat er mich dann zum Roundpen geführt. Also haben wir dort noch ein bisschen weitergearbeitet.
Heute habe ich ihn häufiger mit dem Objekttarget zum Traben bekommen. Und das Schönste: es war physiologisch einwandfreies Traben mit dem Kopf nach vorne unten, also im richtigen gestreckten Vorwärts abwärts. Das haben wir sonst beim Traben höchstens mal kurz und eher zufällig hinbekommen. Heute konnte ich es nahezu ständig abrufen und auch für längere Strecken. Länger heißt hier eine halbe Runde, aber das ist schon echt super.
Gegen Ende habe ich gemerkt, dass die Aufmerksamkeit nachlässt und der Stress immer stärker wurde. Also haben wir nach einer langen Graseinheit aufgehört.
Einen Fehler habe ich gemacht: als wir zurückgegangen sind, kamen wir an einer Engstelle vorbei, an dem uns ausgerechnet eine andere Reiterin entgegen kam. Ich habe dann etwas Stress bekommen und versucht, Lukas zur Seite zu ziehen. Natürlich nicht positiv verstärkt, sondern mit Zug. Das hat Lukas – verständlicherweise – nicht mit sich machen lassen und ist stehen geblieben. Das hat meinen Stress nicht gerade abgebaut, aber er hatte natürlich recht mit seinem Verhalten. Es hat dann zum Glück alles geklappt und ich habe ihn natürlich nicht bestraft. Schließlich war ich ja selbst schuld.
Insgesamt war ich am Freitag und heute aber mehr als zufrieden mit uns beiden.