Es ist heiß. Für Lukas ist alles über 20 Grad sowieso viel zu heiß. Glaube ich jedenfalls. Ich mag es bis 25 Grad. Alles darüber raubt auch mir den Elan. Deshalb ist in den vergangenen Wochen nicht viel passiert. Wir haben zwar weiter miteinander am Longenlaufen gearbeitet und ein bisschen auch an der Kondition. Aber ich habe es zugegebenermaßen ziemlich schleifen lassen. Dann war ich Anfang August auch noch drei Wochen im Urlaub. Die anderen Reitbeteiligungen von Lukas waren zwar größtenteils da, er stand also nicht nur rum, aber unser erstes richtiges Training gestern war trotzdem eher ein Kampf.
Luki hat es nicht eingesehen, eine Minute am Stück zu traben. Ich musste eigentlich die ganze Zeit treiben. Schade. Das ging schon deutlich besser. Ich mache ihm aber keinen Vorwurf.
Allerdings habe ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. Mache ich genug? Lasse ich mir von ihm „auf der Nase herumtanzen“? Oder spricht da nur diese Stimme aus mir, die mir früher immer wieder gesagt hat „du musst dich durchsetzen und dem Pferd zeigen, wer das Sagen hat“. Die meiste Zeit weiß ich, dass das Blödsinn ist. Aber eben nur die meiste Zeit. Aber ich kann da auch nicht so richtig aus meiner Haut.
Es gibt noch eine andere Stimme. Diese fragt mich: „Ist es nicht langweilig für das Pferd, immer wieder dasselbe zu machen? Immer nur Longe auf dem Platz oder im Roundpen Freiarbeit?“
Ihr seht, gerade bin ich mir eher unsicher. Kennt ihr solche Momente?

Auf dem Bild seht ihr übrigens den Fliegenschutz, den Lukas manchmal aufbekommt. Eigentlich ist der fürs Reiten gemacht, deswegen gibt es eine Aussparung für den Sattel. Ohne Sattel hält er nicht so richtig gut auf dem Rücken.
Aber die Fliegen sind dieses Jahr wirklich schrecklich. Sie nerven die Pferde, konzentriertes Arbeiten ist fast unmöglich. Ich freue mich schon, wenn es wieder etwas kühler wird.