28.02.2025
Nachdem ich am Montag davon gehört habe, dass Lukas Auffälligkeiten bei der Bearbeitung des rechten Vorderhufes gezeigt hat und selbst beobachten konnte, dass es ihm viel leichter fällt, den linken Vorderhuf hochzuhalten als den rechten, keimte in mir der Verdacht auf, dass mit seinem linken Bein etwas nicht stimmt, er also Schmerzen bei übermäßiger Belastung hat. Nach einiger Recherche in meinen vielen Unterlagen habe ich zudem einen Zusammenhang zwischen seinen Genickproblemen und Problemen im distalen Bereich des gleichseitigen Beines gefunden. Das musste ich heute mal genauer beobachten.
Der Hautpilz an den Beinen ist noch immer nicht durchgestanden, inzwischen hat sich der Haarverlust auf den unteren Bereich ausgedehnt, dort scheint es auch am meisten zu jucken. Ansonsten verliert er im Rahmen des normalen Fellwechsels gerade vermehrt an der Vorhand Fell. Der Bereich von Atlas und Axis, also am Genick toleriert er meine Berührungen nur kurz, dort scheint er tatsächlich Schmerzen zu haben. Tendenziell ist es links schlimmer als rechts, aber das kann ich mir auch einbilden, weil ich ja denke, dass er Probleme eher im linken als im rechten Vorderbein hat.
Viel auffälliger war, dass er beim Laufen zwar nicht lahmt, aber ein Schmerzgesicht zeigt. Früher wäre mir das nie aufgefallen, aber inzwischen erkenne ich die nach hinten gelegten Ohren und den nach innen gekehrten Blick deutlich. Er war auch wieder lange nicht dazu zu bewegen, überhaupt nur mal seinen Schritt zu beschleunigen. Stattdessen ist er wieder häufiger stehen geblieben.

Die Clickereinheiten hat er sehr genossen, mir aber auch deutlich gezeigt, dass er den linken Vorderhuf prima auch für längere Zeit anheben kann, er beim Rest aber deutliche Schwierigkeiten zeigt. Nach der zweiten Clickereinheit, bei der er auch wieder prima auf mich zulaufen konnte (irgendwie habe ich den Trick jetzt wohl raus), ist er dann auch ohne große Aufforderung angetrabt, dies hat er linksherum allerdings deutlich länger durchgehalten als rechtsherum.
Insgesamt habe ich heute nicht so viel und so lange trainiert wie sonst.
Meine Vermutung ist momentan, dass er im linken Vorderbein in den Hufgelenken oder im Huf selbst Schmerzen hat, die bei Belastung stärker werden. Durch Bewegung werden sie aber besser. Das klingt stark nach einer beginnenden Arthrose oder einer aseptischen Hufrollenentzündung. Genauer würden wir es wohl erst nach einer Röntgenuntersuchung wissen. Die Frage ist, müssen wir es überhaupt genauer wissen? Denn in beiden Fällen kann man nicht allzu viel tun bzw. fast das Gleiche.
Die Schmerzen sind ein Stressor und der Stress fährt das Immunsystem herunter. Das ist wiederum der Grund dafür, dass Lukas sich gehen den Hautpilz nicht wehren konnte.
Ich werde es noch ein bisschen beobachten und auch mit der Besitzerin darüber sprechen.
02.03.2025
Das Gespräch mit der Besitzerin ergab, dass ich mit meiner Vermutung richtig liegen könnte. Bei der anderen Kaltblutstute im Stall wurde auch eine Arthrose diagnostiziert. Bei der Belastung, die auf den Beinen und Hufgelenken lastet, ist das auch kein Wunder. Sie sind eben doch ein bisschen schwer und vor allem ein bisschen zu dick, die Dicken. Ob es wirklich eine Arthrose oder eine andere chronische, degenerative Erkrankung ist, wissen wir zwar nicht, aber das müssen wir auch nicht wissen. Wichtig ist nur zu wissen, dass man deshalb bei Lukas besonders darauf achten muss, lange Schrittphasen zu haben, bevor er traben darf. Nur, wenn er starke Schmerzen kann, kann man mit Traumeel helfen, aber momentan ist das noch nicht nötig.
Heute war strahlender Sonnenschein. Märztypisch war es aber ziemlich kalt. Also perfektes Wetter. Das fand Lukas wohl auch. Die ersten zwanzig Minuten hat er sich wieder sehr schwer getan, aber nach der ersten Pause ging es dann richtig gut weiter. Er ist dann auch fast ohne Aufforderung angetrabt und konnte auch über ein bis zwei Runden gut im Trab gehalten werden.
Das Schmerzgesicht war heute nicht so ausgeprägt, wahrscheinlich war es heute einfach besser.