09.05.2025
Heute hatten Lukas und ich viel Spaß. Ja, wirklich. Ich war zum ersten Mal seit langem nicht so verkopft und wollte es einfach auf mich zukommen lassen. Und Lukas hat mich gespiegelt, indem er ebenfalls Spaß und Laufwillen gezeigt hat.
Ich habe ihn heute schon ohne Druck aus dem Stall geholt. Auch sonst setze ich da mehr auf Freiwilligkeit, aber ich zeige ihm schob durch Zug am Halsring, dass ich losgehen möchte. Meist reicht ein kleiner Impuls. Heute habe ich es mit dem Handrückentarget versucht. Das hat prima funktioniert, nur ist er nach Gabe des Leckerlis immer stehen geblieben, als wäre er selbst verwundert, was wir hier machen.
Danach hieß es auf dem Putzplatz erst mal wieder das Pferd unter dem vielen Winterfell herausarbeiten. Gut, die Vorhand sieht eigentlich schon richtig sommerlich aus. Aber der Rücken, der Bauch und die Hinterhand sind noch fast komplett weiß und flauschig, also alles noch voller Winterfell (Lukas wird zum Fellwechsel immer komplett weiß und die weißen Haare verliert er dann). Wir haben auch mal wieder eine Wohlfühlstelle gefunden, bei der er gar nicht wusste, wie er sich vor Wohlbehagen noch zusammenrollen soll.
Dann ging es flott in Richtung Reitplatz oder vielmehr in Richtung Grasstelle. Ich habe ihn dann dafür geklickert, dass er brav bis dahin mitgegangen ist. Witzigerweise wollte er mein Angebot, zu grasen, nicht als Belohnung annehmen, sondern hat auf den Heucob bestanden. Erst danach wollte er grasen.
Das Grasen hat heute recht entspannt funktioniert, nach etwa 6 Minuten sind wir dann auf den Roundpen gewechselt. Das Stopp-Signal funktioniert auch immer besser.
Dort habe ich – gemäß Mai-Challenge von Zusammen_frei – erst mal ein paar Pylonen und die Unterleger der Stangen (wie nennt man sowas richtig?) wild in die Mitte gelegt. Lukas durfte so lange weiter grasen.
Und dann haben wir fast 45 Minuten vollkommen frei miteinander gespielt. Arbeit kann man das nicht nennen. Wir haben Nullposition geübt und Handtarget und er hat das so voller Schwung und mit Begeisterung mitgemacht, dass ich meinen Futtervorrat schon bald aufgebraucht habe. Ich musste also Nachschub holen. Auch durch die Pylonen ist er immer wieder vorsichtig hindurchgegangen. Meist hat er beim Laufen alles ab- und umgeräumt, da muss er wirklich noch an seiner Koordination arbeiten. Aber es hat ihn auf jeden Fall nicht gestört und ich fand auch, dass es von Mal zu Mal besser wurde. Am bemerkenswertesten war auf jeden Fall, mit wie viel Elan und Freude er mitgemacht hat.
Dann wurde ich mutig. Frei nach dem Motto: Komfortzone erweitern, sind wir nochmal zum Weg gegangen. Dort habe ich ihn nicht grasen lassen (das durfte er vorher schon), sondern habe die Nullposition abgefragt. Das ist ihm dort sichtlich schwerer gefallen, aber wir haben es hinbekommen. Ich war so stolz. Mit diesem guten Erlebnis ging es zurück.

11.05.2025
Heute hat es – fast wie erwartet – nicht mehr ganz so gut geklappt. Woran es lag? Keine Ahnung. Vielleicht wollte ich zu viel. Oder einfach, weil es halt nicht immer nur bergauf gehen kann. Und wirklich schlecht lief es auch nicht.
Eigentlich war das größte Problem ein Moment in der Freiarbeit.
Ich war heute mit Lukas auf dem Platz. Ich dachte, wir versuchen mal, uns ein Mini-Stück aus der Komfortzone zu wagen in Richtung rechte Seite des Platzes. Da ich mit Objekttarget (ein Schwamm an einem Stab), Seil und Clicker etwas überfordert war, habe ich das Seil weggelegt. Das Objekttarget funktioniert schon richtig gut. Damit kann ich Lukas gut vorwärts bekommen. Er ist dabei recht energiereich. An einem Moment zu energiereich, denn plötzlich hat er angefangen zu buckeln und zu auszuschlagen und kam meinem Kopf mit seinem Hinterhuf doch ganz erschreckend nah. Ich weiß nicht, wie viel Platz noch dazwischen war, aber so nah war mir sein Huf noch nie. Danach war ich erst mal recht angespannt.
Der Rest hat dann wieder ganz gut geklappt, also sind wir auch noch rausgegangen. Er stürzte sich begeistert ins Grasen. Vermutlich würde ich grasend mit ihm problemlos ein gutes Stück vorwärts kommen. Aber das ist ja nicht mein Anspruch. Also haben wir uns eher auf einem kleineren Radius bewegt. Er hat sich immerhin ganz gut überzeugen lassen, immer mal wieder ein Stück mit mir mitzukommen.
Eine Sache hätte ich fast vergessen zu erwähnen, die tatsächlich heute echt gut geklappt hat. Lukas ist zwar zweimal aus der Übung heraus zum Grasen gegangen, was ich weder unterbunden noch bestraft habe, aber er ist auch zweimal aus dem Grasen heraus ohne Stopp-Signal zu mir gekommen, was ich natürlich sofort belohnt habe.