(Un)Kraut des Monats Juli – Jakobskreuzkraut

Gerade sieht man es überall gelb blühen. Schaut man genauer hin, sind es verschiedene Pflanzen, die auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, doch wenn man seinen Blick dafür geschärft hat, erkennt man das Unheil sofort: Jakobskreuzkraut, auch Jakobs-Greiskraut genannt.

Die Blütenköpfchen sind etwa 2cm im Durchmesser und auffallend ist das etwas dunklere Innere. Die Pflanzen wachsen eher hoch als breit und lassen sich nicht einfach ausreißen. Oft trägt eine Pflanze viele Blüten auf einmal.

Die Blätter sind gezackt und erinnern entfernt an Rucola.

VORSICHT!!! Diese Pflanze ist hochgiftig für Pferde, und das nicht nur zur Blütezeit.

Jakobskreuzkraut an einer Pferdeweide

Alle Pflanzenteile des Jakobskreuzkrauts enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide (PA). Diese werden in der Leber abgebaut und entfalten dort ihre giftige Wirkung: Sie zerstören das Organ, schädigen das Zentrale Nervensystem (ZNS), drängen sich ins Erbgut und lösen dadurch Krebs aus.

Wenn ihr diese Pflanze in der Nähe von Pferden seht (auf der Weide, dem Reitplatz oder an Paddockrändern), solltet ihr sie sofort nachhaltig entfernen (mit der Wurzel ausstecken oder bodentief abschneiden und mit Kalk bestreuen).

Man sollte meinen, alle Pferdebesitzer wissen von dieser Gefahr, doch ich sehe aktuell viele dieser Pflanzen auf den Weiden stehen. Auch am Rand unserer Koppel habe ich heute wieder mehrere Pflanzen ausgestochen. Zum Glück scheinen die Pferde sie zu meiden, doch ich will mich nicht immer auf mein Glück verlassen.

Und woran erkennt man nun eine Vergiftung mit Jakobskreuzkraut? Ich selbst habe es zum Glück noch nie erlebt, doch das Folgende habe ich dazu im Internet gefunden:

  • – Rötung der weißen Abzeichen an Kopf und Beinen
  • – Häufiges Gähnen
  • – Hängender Kopf, Teilnahmslosigkeit
  • – Kein Appetit, Abmagerung
  • – Blutiger Durchfall, Kolik

Eine Vergiftung mit Jakobskreuzkraut verläuft schleichend. Fatal ist, dass das Blutbild im Anfangsstadium meist noch völlig normal ist. Die Leber hat nämlich eine enorme Kompensationsmöglichkeit: Erst wenn mehr als 50 Prozent der Leber geschädigt sind, verändern sich auch die Leberwerte – und dann ist es oft schon zu spät. Nur in einem frühen Stadium bestehen Heilungschancen. Umso wichtiger ist daher der aufmerksame Blick des Pferdebesitzers, der die Symptome und vor allem das Jakobskreuzkraut auf der Weide oder am Wiesenrand erkennen und dem Tierarzt davon berichten kann.

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