Energielevel im Pferd – schwankend

14.09.2025

Am Freitag habe ich ernsthaft an mir und meiner Art des Trainings gezweifelt. Klar, Lukas macht brav mit, er ist aufmerksam und willig. Dennoch habe ich es – von ein paar wenigen Schritten abgesehen – nicht geschafft, ihn zum Traben zu motivieren. Sofort gingen wieder alle Alarmzeichen an. Woran liegt es? Tut ihm etwas weh? Sind ihm die Übungen zu langweilig? Liegt es an mir?

Und heute war alles anders. Schon am Putzplatz, während unserer Stillsteh-Übung (ihr erinnert euch? Medical Training) war er sehr zappelig und kaum zur Konzentration fähig. Klar, heute waren auch besonders viele Pferde und Leute im Stall. Also habe ich das Medical Training abgekürzt und bin gleich mit ihm zum Platz. Dort haben wir vier Hütchen im Quadrat aufgestellt. Sarah von zusammen_frei hat zur Hütchen-Challenge aufgerufen.

Aufgabe: das Pferd soll außen an den Hütchen vorbei. Ich konnte es heute sogar filmen. Dabei habe ich schon gemerkt: Lukas hat heute Lust. Wir haben zwanzig Minuten am Stück geübt und er wollte keine Pause machen. Ich habe ihn sogar zum Gras geführt. Er hat ein paar Happen gefressen, sobald ich mich aber wegbewegt habe, ist er mir wieder hinterher gekommen.

Und dann kam eine Reiterin auf ihrem Wallach den Weg entlang. Wallache animieren Lukas immer, anzugeben. Vor allem dieser eine. Das ist aber auch ein richtiger Angeber, wunderschön gebaut und schwarz wie die Nacht. Lukas hat jedenfalls sofort gezeigt, was er kann. Er ist im imposanten Trab über den Reitplatz getrabt (Kopf hoch, Schweif hoch und die Hufe in schönster Manier angehoben – alles, was er sonst nicht kann), zwischendurch kamen immer ein paar Buckler und Galoppsprünge. Dazu hat er geknurrt und gefaucht wie ein Drache. Ich habe mich dezent unwohl gefühlt. Zumal er offenbar dachte, mich vor dem Wallach abschirmen zu müssen. Er hat sich also ständig vor mich gestellt und ich dachte nur „oh Gott, achtest du auf mich?“. So ein fauchendes, imponierendes Kaltblut in direkter Nähe ist nicht gerade komfortabel.

Irgendwann war der Widersacher aber zum Glück weg und Lukas hat wieder mitgearbeitet. Wir haben es dann nochmal mit einem Hütchen-Slalom probiert. Pause machen wollte er immer noch nicht. Erst nach insgesamt fünfzig Minuten konnte ich abbauen, weil er mal grasen gegangen ist. Wir sind dann noch ein paar Meter spaziert und grasen gegangen, die ganze Runde wollte ich heute aber nicht gehen. Ich möchte mein Glück ja auch nicht herausfordern.

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